Immer mehr niedersächsische Landkreise, Städte und Gemeinden digitalisieren ihre Verwaltung. Ausrüstung wird beschafft, Mitarbeiter werden geschult und Verwaltungsdienstleistungen werden online angeboten. Viele Bürgerinnen und Bürger profitieren von diesen Maßnahmen. Täglich werden Anträge online gestellt – bequem und einfach von Zuhause aus.
Service rund um die Uhr
Spätestens seit dem Digitaltag 2020 ist E-Government vielen Menschen ein Begriff. Die digitale Transformation der öffentlichen Verwaltung bietet enormes Potenzial für Staat und Gesellschaft. Eine digitale Verwaltung entlastet Bürger und Unternehmen, macht Verwaltungshandeln flexibler, nutzungsfreundlicher und transparenter. Zusätzlich entsteht Raum für neue Beteiligungsprozesse und verwaltungsinterne Ressourcen können effizienter eingesetzt werden.
Viele Landkreise, Städte und Gemeinden in Niedersachsen wissen um die Vorteile einer digitalen Verwaltung und haben entsprechende Maßnahmen ergriffen. Seit Beginn diesen Jahres bietet u.a. der Landkreis Emsland über die Plattform OpenR@thaus 575 Dienstleistungen in digitaler Form an. Bürgerinnen und Bürger können beispielsweise Geburts-, Ehe- und Sterbeurkunden online beantragen und An- und Ummeldungen des Wohnsitzes online vornehmen. Gewerbeanmeldungen und -abmeldungen, Auszüge aus dem Gewerbezentralregister sowie An- und Abmeldungen zur Hundesteuer zählen ebenfalls zu den angebotenen digitalen Dienstleistungen.
Auch die dabei entstehenden Gebühren können online beglichen werden.
Der Landrat des Landkreises Emsland, Marc-André Burgdorf, bemerkte hierzu: „Der Gang zum Amt wird in diesen Fällen unnötig. Rund um die Uhr, am Feierabend oder an den Wochenenden stehen die Serviceleistungen für Bürgerinnen und Bürger bereit.“ Die Einführung der Plattform markiere einen „weiteren wichtigen Schritt in die Zukunft des digitalen Bürgerservices“.
OpenR@thaus in Niedersachsen beliebt
Neben dem Landkreis Emsland nutzen viele weitere Kommunen in Niedersachsen OpenR@thaus zur Digitalisierung ihrer Verwaltung, u.a. die Städte Bad Bentheim, Dissen, Haren (Ems), Lingen, Melle, Meppen, Papenburg und zuletzt auch Georgsmarienhütte.
OpenR@thaus ist eine Plattform mit einfachen Strukturen, einem zentralen Basisdienst und einem modularen Aufbau. Kommunen können bestehende Prozesse einbinden und sie Bürgerinnen und Bürgern online zur Verfügung stellen. Den gesetzlichen Anforderungen aus dem Onlinezugangsgesetz (OZG), dem E-Government-Gesetz (EGovG) und dem Niedersächsischen Digitalverwaltungsgesetz (NDiG) kann so entsprochen werden. Zusätzlich kann OpenR@thaus bestehende Bürgerkonten auf kommunaler Ebene mit Bürgerkonten auf Landkreisebene verknüpfen. Damit stellt OpenR@thaus den ersten Schritt zu einem bundesweiten Portalverbund dar, wie er vom OZG angestrebt wird.
Entwickelt hat OpenR@thaus der niedersächsische IT-Dienstleister Itebo. Die Unternehmensgruppe hat ihren Sitz in Osnabrück.
Pflicht zur Digitalisierung bis 2022
Alle Verwaltungen in Deutschland sind nach dem OZG verpflichtet, bis Ende 2022 die überwiegende Mehrheit ihrer Dienstleistungen und Services elektronisch über Verwaltungsportale zur Verfügung zu stellen. Bei der Erfüllung dieser Pflicht ist neben IT- und Informationssicherheit auch auf eine gute Funktionalität der entprechenden Angebote zu achten. Nur so werden Bürgerinnen und Bürger Vertrauen zu den digitalen Angeboten fassen und sie akzeptieren.
Niedersachsen ist hier auf einem guten Weg.