Was für viele wie ein Widerspruch klingt, ist für die Experten der Privacy Solutions GmbH ganz das Gegenteil: Sie setzen Künstliche Intelligenz nicht zum Ausspähen von Daten ein, sondern zu deren Schutz. Nun erhält das hannoveraner Startup Innovations-Förderung vom Land Hessen.
Mit KI zu besserem Datenschutz
„Viele sehen Künstliche Intelligenz nur als Gefahr für den Datenschutz. Aber: Warum nicht KI einsetzen, um für besseren Datenschutz zu sorgen?“, fragten sich Prof. Dr. Jochen Deister und Christoph Westermann, Geschäftsführer und Gründer der Privacy Solutions GmbH. „Bei komplexen Prozessen kann die Risikobewertung nur präziser werden, wenn sie durch KI gestützt wird.“
Gemeinsam mit ihrem Team aus Datenschutz-, Softwareentwicklungs- und Prozessbegleitungsexperten entwickelten die Beiden eine erste Ideenskizze. Zur Finanzierung kam das Förderprogramm Distr@l der Hessischen Staatskanzlei genau richtig. Im Rahmen seiner Digitalstrategie fördert das Land Hessen innovative Projekte in der Wachstumsphase von Startups mit digitalem Kontext.
„Unsere Datenschutzmanagement-Software „Privacy Suite“ nutzen Datenschutzexperten weltweit. Der immense Wissensschatz über typische Risikoprozesse und unsere eigene jahrzehntelange Erfahrung im Datenschutz ermöglichen uns, mit Hilfe von KI übertragbare Risikobewertungen herauszufiltern. Damit können wir – ohne vertrauliche Daten unserer Kunden preiszugeben – einen Wissenstransfer zugunsten kleinerer und mittlerer Unternehmen erzeugen.“, fasst Jochen Deister den erwarteten Mehrwert zusammen.
Mit dem geplanten Experten- und Stakeholder-Dialog werden die Ergebnisse während des gesamten Projekts erprobt und optimiert. Bianca Richter-Harm als erfahrene Prozessbegleiterin übernimmt die Gestaltung des Dialogs. Programmierer Sven Magnussen wiederum wird sein Faible für Künstliche Intelligenz richtig ausleben können.
Die Projektidee „AI for Privacy“
„AI for Privacy – Der Einsatz Künstlicher Intelligenz zur Erkennung und Bewertung datenschutzrechtlicher Risiken nach der Datenschutzgrundverordnung – innovative Methoden zur Datenschutz-Compliance“ – der Projettitel umreißt grob, worum es in den kommenden zwei Jahren gehen wird. Künstliche Intelligenz soll zum Erkennen und Bewerten datenschutzrechtlicher Risiken nach der DSGVO als innovative Methode für Datenschutz-Compliance genutzt werden.
Zwei Begutachtungsrunden einer Expertenjury haben das Projekt als innovativ und förderwürdig bewertet. Für die Privacy Solutions GmbH bietet sich mit der Förderung die Chance, einen wesentlichen Innovationssprung zu schaffen. Knapp 160.000 Euro Förderung bekommt das Startup, zusätzlich werden eigene Mittel und Personalkapazitäten ins Projekt eingebracht.
Das Team der Privacy Solutions startete am 15. September 2020 mit dem auf zwei Jahre angelegten Projekt am Standort Frankfurt.
Über die Privacy Solutions GmbH
Die Privacy Solutions GmbH ist ein international erfolgreiches, innovatives Unternehmen, gegründet im Dezember 2017 von erfahrenen Datenschutzrechtlern und Softwareentwicklern mit Standorten in Frankfurt am Main (Entwicklungszentrale) und Hannover (Verwaltungszentrale).
Das Kernteam der Privacy Solutions GmbH (Geschäftsführer, Betriebsleiterin, Programmierer) kennt sich bereits aus verschiedenen Konstellationen an der Hochschule RheinMain. Auch heute noch bestehen enge Bindungen zur Hochschule durch verschiedene Lehraufträge und Werkstudierende.
Darüber hinaus unterstützen freiberufliche Spezialisten die Gesellschaft bereits seit Gründung (z.B. als Backend-Programmierer oder UX/UI-Designer).
Die Privacy Solutions GmbH ist engagiert in Netzwerken zu Datenschutz (GDD, niedersachsen.digital), IT (niedersachsen.digital, RAILS – Robotics & AI Law Society), Nachhaltigkeit (B.A.U.M.) und Jugendarbeitslosigkeit (joblinge). Zudem begleiten Team-Mitglieder als Mentoren Startups und junge Wissenschaftler und unterrichten insbesondere an der Hochschule RheinMain.