Schäden durch Hackerangriffe enorm

Die entstanden Schäden durch Hackerangriffe in Deutschland klingen unglaublich: 223 Milliarden. Das ist mehr als das Bruttoinlandsprodukt von Griechenland. Damit hat sich der Wert im Vergleich zu 2019 mehr als verdoppelt.

Der Verband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche befragte im ersten Quartal dieses Jahres über 1000 Firmen zu Cyberangriffen. Das Ergebnis: 88 Prozent der Unternehmen haben Schäden durch Hackerangriffe erlitten. Achim Berg, Präsident der Bitkom, nannte die Zahlen „schockierend“. Gerade in kleinen Unternehmen hätten die Angriffe überdurchschnittlich stark zugenommen.

Schäden durch Hackerangriffe: Erpressung mit Ransomware

Bei Hackern immer beliebter: Ransomware-Angriffe. Hier werden Server von Unternehmen blockiert und die Opfer anschließend erpresst. Erst wenn die Täter die geforderte Summe bekommen, geben sie Server wieder frei. Dabei haben betroffene Unternehmen meist keine Wahl, denn im Zuge der Digitalisierung können selbst kleine Unternehmen ohne Server nicht mehr Arbeiten. Projektabwicklung, Kundendatenbank, selbst Buchhaltung – alles funktioniert nur mit Verbindung zum eigenen Server. Leider sind gerade kleine Unternehmen gar nicht oder nur unzureichend gegen eine Bedrohung aus dem Netz abgesichert. Denn viele sind mit dem Tagesgeschäft schon völlig ausgelastet. Besonders tragisch: Ein Cyberangriff kann für viele im schlimmsten Fall den Ruin bedeuten. Deshalb sollten Firmen ihre Hausaufgaben machen und eventuelle Lücken in der Verteidigung schließen. Ein Augenmerk sollte auch auf die PCs der Mitarbeiter geworfen werden, die aus dem Homeoffice arbeiten. Hier sind die meisten Schwachstellen zu verzeichnen.

Politik zieht nach

Zum Glück: Das Bewusstsein für Cybersecurity wächst. Auch die Politik ist nicht untätig. Längst ist das Thema zur Chefsache erklärt. Das Bundesinnenministerium reagiert mit einer überarbeiteten Strategie zur Gestaltung von Cybersicherheit. Dieses sieht viele verschiedene Maßnahmen vor, unter anderem, dass die Bürgerinnen und Bürger mehr Kompetenzen im Umgang mit digitalen Technologien entwickeln. Dazu sollen Bildungsangebote geschaffen werden, um den Umgang mit Verschlüsselungssoftware zu fördern. Für sensible Bereiche der Wirtschaft, wie etwa das Gesundheitswesen oder die Verwaltungen, sollen sichere Kommunikationskanäle geschaffen werden.

Niedersachsen zuletzt Schauplatz

Zuletzt wurde in Niedersachsen das Klinikum Wolfenbüttel Opfer eines Hackerangriffs. Über das Internet gelang Schadsoftware auf die Rechner im Krankenhaus. Die Forderung nach Bitcoin von den Erpressern folgte prompt. Die Staatsanwaltschaft Göttingen ermittelt. Das Klinikum gab bekannt, dass die Systeme mittlerweile wieder laufen. Man sei auf die Forderung der Täter nicht eingegangen. Die medizinische Versorgung der Patienten sei zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen.

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