Um die Ausbreitung von COVID-19 in Deutschland einzudämmen, schicken viele Unternehmen ihre Angestellten ins Home-Office. Vor allem Eltern nutzen diese Möglichkeit, um ihre Kinder während der Kita- und Schulschließungen betreuen zu können.
Laut einer aktuellen Umfrage des Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) unter mehr als 1.000 Angestellten wären 75,4 Prozent grundsätzlich bereit, während der Corona-Krise im Home-Office zu arbeiten. 24,6 Prozent können sich dies nicht vorstellen. 66,1 Prozent der Befragten erwarten jedoch von ihrem Arbeitgeber eine adäquate Lösung in dieser Situation.
Derzeit wird bei verschiedenen Tools über fehlenden Datenschutz und Sicherheitslücken berichtet. Welche Videokonferenzsysteme sind einsatzfähig? Welche Alternativen gibt es? Eine gute Übersicht liefert der Artikel des niedersächsischen Magazins t3n.
Darüber hinaus haben wir uns mit dem Geschäftsführer des Datenschutzunternehmens Althammer & Kill, Thomas Althammer und dem Geschäftsführer von Digital Mindset, Christian Bredlow, darüber unterhalten, welche Tools am ehesten einsetzbar sind und wie es uns gelingen kann, den Trend zu digitalen Lösungen auch nach der Pandemie zu erhalten.
Nach dem Gespräch war uns klar: Datenschutz kills the Videostar, wie es Christian Bredlow in seinem Tweet so schön auf den Punkt gebracht hat, stimmt nur bedingt. Es kommt vielmehr auf das richtige Augenmaß und den Einsatzzweck an. Auch die Etikette in einer Videokonferenz will gelernt sein. Wer würde schon in einem Präsenzmeeting einfach das Gegenüber ohne zu fragen filmen oder während die Gesprächspartner beiträge liefern ohne Worte den Raum verlassen?
Wir haben nachfolgend die Einschätzungen von digitalen Vorreitern aus Niedersachsen zu den technischen Aspekten zusammengetragen.
Datenschutz bei allen Tools besser – Perfekt ist es bei keinem
Die Experten des Datenschutzunternehmens Althammer & Kill haben sich die verschiedenen Videokonferenzsysteme genau angesehen. In einem „Datenschutz-Freundlichkeits-Barometer“ zeigen sie auf einen Blick, wie die betrachteten Lösungen im Hinblick auf DSGVO-Compliance und der Erfahrungswerte abschneiden. Andere Kriterien wurden bewusst nicht mit aufgenommen, da diese je nach vorgesehenem Einsatzbereich ganz unterschiedlich gewichtet werden müssen. Die Bewertung hängt jedoch nicht zuletzt auch immer vom Nutzer selbst ab, d.h. von den Daten, die während einer Videokonferenz ausgetauscht werden. Gehören diese nämlich zu den „besonderen Kategorien“ personenbezogener Daten im Sinne des Datenschutzes (z.B. Gesundheitsdaten), gelten höhere Sicherheitsanforderungen.
Zusammenarbeit mit Augenmaß – das Ranking der Getesteten Systeme von unsicher bis sicher
Aktuelle Tests der App Security Spezialisten von APPVISORY aus Hannover haben ergeben, dass Cisco WebEx Meetings, Zoom Cloud Meetings, Skype for Business, Microsoft Teams und Google Hangouts in puncto Sicherheit noch nachbessern müssen und zumindest auf betrieblichen Smartphones nur mit Vorsicht zu genießen sind.
App | Risk Level (CVSS Score) |
Cisco WebEx Meetings (Android) | 8,8 |
Zoom Cloud Meetings (Android) | 7,5 |
Skype for Business (iOS) | 6 |
Microsoft Teams (iOS) | 6 |
Google Hangouts (iOS) | 6 |
Den vollständigen Bericht von APPVISORY erhalten Sie hier:
Ein kleiner Disclaimer zum Ende: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Die Situation ist derzeit sehr dynamisch, so dass sich die Einschätzungen nahezu täglich ändern können.