Was ist eigentlich die Blockchain? Ist Blockchain gleichbedeutend mit Bitcoin? Und wie kann die Blockchain niedersächsischen Unternehmen helfen?
Um Ihnen in Ihrer Rolle im Technologietransfer, in der Wirtschaftsförderung oder in Kammern und Verbänden grundlegende Kenntnisse über diese Technologie zu vermitteln, lädt das Innovationsnetzwerk Niedersachsen gemeinsam mit der Digitalagentur Niedersachsen auf Wunsch unseres Digitalisierungsstaatssekretärs Stefan Muhle zum Online-Event „Blockchain-Anwendungskonferenz 2.0 – Basiswissen für Multiplikatoren” am 10.12.2020 von 16 bis 17:30 Uhr ein.
Im November 2019 wurde bereits die erste Blockchain-Anwendungskonferenz in Niedersachsen durchgeführt. In unserem Bundesland gibt es bereits eine rege Entwicklerszene für diese Technologie, die mit gestandenen Akteuren aus Wirtschaft und Verwaltung zusammengebracht wurde, um über Anwendungsmöglichkeiten und neue Geschäftsfelder zu diskutieren. Gemessen an der Verbreitung steckt die Blockchain jedoch immer noch in den Kinderschuhen. Eine Vielzahl von Business Cases hat es noch nicht in die Umsetzung geschafft.
Deshalb wird sich die Blockchain Anwendungskonferenz in diesem Jahr auf die Einsatzmöglichkeiten von Blockchain konzentrieren und die Potenziale, aber auch die Limitationen der Technologie etwas genauer beleuchten.
Für Impulsvorträge konnten Lambert Heller von der Technischen Informationsbibliothek sowie Prof. Lieberam-Schmidt von der Hochschule Hannover gewonnen werden, die Anwendungsprojekte vorstellen. Anschließend eine offene Diskussion zum Thema und Fragen können gestellt werden.
Eine Blockchain ist eine verteilte Datenbank
Nachdem wir Anfang des Jahres bereits über die Sicherheitsaspekte von Blockchain berichtet hatten, wollen wir noch einmal einen kleinen Einblick in das Thema liefern. Blockchains sind im Grunde nichts weiter als Datenbanken – Speicher für riesige Mengen von Daten. Der wesentliche Unterschied zuvielen anderen Datenbanken: Die Blockchain-Datenbank liegt verteilt in einem Netzwerk. Dabei handelt es sich um ein ganz normales Peer-to-Peer-Netzwerk, wie man es vom früher populären Filesharing via eMule & Co. kennt. Allerdings mit dem Unterschied, dass in der Regel alle Daten bei allen Nutzern liegen. Sobald Sie zum Beispiel den Bitcoin-Client installieren, wird die Bitcoin-Blockchain mit über 70 Gigabyte auf Ihrem Rechner synchronisiert. Und damit ist der erste Vorteil schon mal klar: Die Datenbank kann nicht einfach gelöscht werden!
Blockchains sind vor allem auf Transaktionen ausgelegt und werden häufig als Ledger (Hauptbuch) bezeichnet. Der Begriff kommt aus der Buchhaltung und beschreibt das zentrale Register mit allen Geldflüssen eines Unternehmens. Und so verwaltet die Blockchain ebenfalls vornehmlich Transaktionen. Bei Kryptowährungen besteht ein Datensatz meist einfach aus Sender, Empfänger und Betrag; hinzu kommen Metadaten wie der Zeitpunkt. All diese einzelnen Transaktionen können nun in einem sogenannten Block zusammengefasst und an die vorhandene Kette von Blöcken angehängt werden – nichts weiter ist eine Blockchain.
Es können jedoch nicht nur finanzielle Transaktionen verschlüsselt werden. In der Praxis könnten Sie zum Beispiel im Supermarkt genau sehen, woher der Fisch einer Konserve stammt, wenn der Fang als Transaktion von Fisch verschlüsselt wurde – mit einem Blick in die Blockchain ließe sich beweisen, dass das auch tatsächlich stimmt. Blockchains lassen sich also nicht so einfach manipulieren.
Sicher durch Kryptografie
Das wirklich besondere an Blockchains ist eben diese Sicherheit vor Manipulationen. Und das geschieht auf zwei Wegen: Zum einen müssen sich die Teilnehmer im Netz für jeden neu angehängten Block einig sein, dass es ein korrekt aufgebauter Datensatz ist – sie müssen Konsens herstellen. So ist es nicht möglich, einfach einen manipulierten Block mit erfundenen Transaktionen anzuhängen. Zum anderen sind die Blöcke, der Name verrät es bereits, miteinander verkettet, sodass Blöcke auch nicht nachträglich verändert werden können.
Ein Block besteht aus den eigentlichen Nutzdaten und kryptografischen Daten, die für die Integrität sorgen sollen. Vereinfacht kann man es sich so vorstellen: Ein neuer Block enthält einen Wert, der aus den Daten des vorherigen abgeleitet wurde. Dieser Wert, auch Hash genannt, wird mit kryptografischen Mitteln errechnet und ist somit praktisch einmalig. Und auch dieser Hash wird bei der Berechnung des nächsten Hashes für den nächsten Block mitverwendet. Würde man nun einen Block irgendwo in der Kette ändern, müsste sich auch dessen Hash im folgenden Block ändern – und dessen in dessen Nachfolger und so weiter.
Viele weitere spannende Informationen und praktische Anwendungsmöglichkeiten für Unternehmen gibt es am 10.12. zu entdecken. Unter dem folgenden Link gelangt man direkt zur Anmeldung für die kostenlose Teilnahme:
Teile dieses Beitrages wurden erstmals veröffentlicht auf Heise Online, heise online ist eine seit 1996 bestehende Nachrichten-Website des Heise-Zeitschriften-Verlags.