Zukunftslabor Wasser nimmt seine Forschung am ZDIN auf

Übergabe des Förderbescheids für das Zukunftslabor Wasser (v. l. n. r.): Prof. Dr. Sebastian Lehnhoff (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg | OFFIS – Institut für Informatik), Prof. Dr. Christiane Thiel (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg), Minister Björn Thümler (Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur), Prof. Dr. Oliver Zielinski (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg | Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz), Dr.-Ing. Agnetha Flore (Zentrum für digitale Innovationen Niedersachsen | OFFIS – Institut für Informatik).

Mit dem Ziel, das Wassermanagement nachhaltig, ressourcenschonend und effizient zu gestalten, hat das neue Zukunftslabor Wasser seine Arbeit am Zentrum für digitale Innovationen (ZDIN) aufgenommen. Wissenschaftsminister Björn Thümler gratulierte zur fünfjährigen Förderung, für die insgesamt 3,7 Mio. Euro vom Land Niedersachsen und von der VolkswagenStiftung bereitgestellt werden.

Wasser ist die Grundlage des Lebens und deshalb als wertvolle Ressource zu schützen. Um bei zunehmend stärkeren Dürren die Verteilung des Wassers zu garantieren und Extremsituationen wie Überflutungen effizient zu begegnen, sind koordinierte Maßnahmen von Politik und Wirtschaft erforderlich – unterstützt durch weitere Forschung, basierend auf modernen Methoden des Wassermanagements. Dafür ist Digitalisierung unerlässlich.

Deshalb fördern das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die VolkswagenStiftung ein neues Zukunftslabor Wasser am Zentrum für digitale Innovationen Niedersachsen (ZDIN). Mit 3,7 Mio. Euro Fördervolumen soll innerhalb von fünf Jahren die Digitalisierung des Wassermanagements auf exzellentem wissenschaftlichem Niveau weiter erforscht und in die Anwendung überführt werden.

Wir erleben gerade hautnah, wie uns Dürre und Wassermangel aufgrund der Klimaveränderungen vor große Herausforderungen stellen. Gleichzeitig ist es gerade einmal ein Jahr her, dass Starkregen und Überflutungen beispielsweise im Ahrtal verheerende Folgen hatten“, so Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler. „Um uns diesen häufiger werdenden Situationen von Mangel und Überfluss zu stellen, brauchen wir nicht zuletzt ein intelligentes Wassermanagement. Das kann nur mit fortschrittlichen digitalen Werkzeugen wie den Methoden der künstlichen Intelligenz erfolgreich sein. Daher freue ich mich sehr, dass sich die einschlägigen wissenschaftlichen Akteure in Niedersachsen im Zukunftslabor Wasser des ZDIN zusammengeschlossen haben. Gerne unterstützen wir den Aufbau dieses Netzwerks als wichtigen Beitrag zur Bewältigung großer gesellschaftlicher Herausforderungen.

Minister Björn Thümler, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur

Chancen der Digitalisierung für den Bereich Wasser

Methoden der Künstlichen Intelligenz und der Data Science bieten die Möglichkeit, Daten automatisiert auszuwerten und miteinander zu verknüpfen. Sie ermöglichen die Identifizierung unbekannter Zusammenhänge und die Früherkennung möglicher Gefahrenquellen. Weiterhin ermöglicht ein digitales Abbild der Realität die Simulation von Prozessen, um mögliche Risiken in ihrer Auswirkung zu quantifizieren und damit mögliche Gegenmaßnahmen rechtzeitig in die Wege zu leiten. Über intelligente Visualisierungen können relevante Daten und Informationen so für Entscheider*innen und auch Bürger*innen aufbereitet werden, sodass eine stärkere Akzeptanz und Interaktion erreicht wird.

Interdisziplinäres Projektkonsortium

Das Projektkonsortium des Zukunftslabors Wasser umfasst u. a. die Disziplinen Wasserwirtschaft, Wasserbau, Hydrologie, Küsteningenieurwesen, Umweltsystemwissenschaft, Informatik, Sensorik sowie Planungs- und Politikwissenschaften. Geographisch decken die antragstellenden Institutionen das Land Niedersachsen von der Küste über das Binnenland bis zur Harzer Mittelgebirgsregion ab. Sprecher des Zukunftslabors wird Prof. Dr. Oliver Zielinski (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Institut für Chemie und Biologie des Meeres | Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz), der maßgeblich zur Bildung des Konsortiums beigetragen hat.

Wasserwirtschaft, Wassermanagement und der Landschaftsraum Wasser haben eine elementare Versorgungsfunktion für unsere Gesellschaft. Der Klimawandel und die verteilten Strukturen der Wasserwirtschaft verlangen nach einer Digitalisierung im Wassermanagement, um die Versorgungs- und Qualitätssicherheit der Ressource Wasser auch zukünftig zu gewährleisten und den Umgang mit Extremsituationen deutlich zu verbessern. Genau hier setzt das Zukunftslabor Wasser mit seinen intelligenten Systemen und digitalen Lösungen an.

Prof. Dr. Oliver Zielinski (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Institut für Chemie und Biologie des Meeres | Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz), Sprecher des Zukunftslabors Wasser

Zahlreiche Praxispartner haben ihr Interesse an einer Mitarbeit im Zukunftslabor Wasser ausgedrückt, darunter Vertreter*innen von Versorgungsunternehmen, Technologieherstellern, Dienstleistern, Ingenieurbüros, Behörden und Verbänden.

Wir freuen uns sehr darauf, unser Netzwerk mit so zahlreichen renommierten Wissenschaftler*innen und tatkräftigen Praxispartnern zu erweitern. Dadurch bündeln wir zusätzliches Knowhow im Bereich Digitalisierung und können Querschnittsthemen noch weiter ausbauen. Das neue Zukunftslabor wird vom branchenübergreifenden Austausch der bestehenden Zukunftslabore profitieren und diese erhalten wiederum neue Denkanstöße durch die neuen Kolleg*innen. Gemeinsam werden wir die digitale Landschaft Niedersachsens weiter prägen.

Dr.-Ing. Agnetha Flore (OFFIS – Institut für Informatik), Geschäftsführerin des ZDIN

Geförderte wissenschaftliche Einrichtungen: Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, Jade-Hochschule Wilhelmshaven | Oldenburg | Elsfleth, Leibniz Universität Hannover, Leuphana Universität Lüneburg, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Technische Universität Braunschweig, Technische Universität Clausthal, Universität Osnabrück

Interessierte Praxispartner: Aerodata AG, AGRAVIS AG, Aller-Ohre-Verband, aqua and waste International GmbH, AquaEcology GmbH & Co. KG, Berky GmbH, BPI Hannover, Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Kulturbau; Landesverband Niedersachsen und Bremen e.V., BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V., Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), Consulting Engineers Salzgitter GmbH, Dachverband Feldberegnung Lüneburg, Dachverband Feldberegnung Uelzen, DWA Landesverband Nord, EURAWASSER Betriebsführungsgesellschaft mbH, Harzwasserwerke GmbH, Ingenieurgesellschaft für Stadthydrologie mbH, Institut für technisch-wissenschaftliche Hydrologie GmbH, Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie; Landkreis Osnabrück, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz; Norddeutsches Wasserzentrum e.V., Okeanos Smart Data Solutions GmbH, Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband, SEBA Hydrometrie GmbH &Co. KG, Stadt Hemmingen, Stadt-Land-Fluss Ingenieurdienste, Stadtentwässerung Celle, Stadtentwässerung Hannover, Stadtentwässerung Hildesheim, SWO Netz GmbH, TriOS Mess- und Datentechnik GmbH, Unterhaltungsverband Kehdingen, Vitrum GmbH, Wasser Hannover GmbH, Wasserverbandstag e.V. Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt

ZDIN

ZDIN

Das Zentrum für digitale Innovationen Niedersachsen (ZDIN) bündelt Forschung und Entwicklung in den Zukunftslaboren Digitalisierung. So entstehen Partnerschaften und Projekte in den Bereichen Agrar, Energie, Gesellschaft & Arbeit, Gesundheit, Mobilität, Produktion und Wasser. Ziele des ZDIN sind Stärkung der niedersächsischen Forschungskompetenzen, Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis fördern und den Dialog mit der Gesellschaft begleiten.

Comments

Rudi Sterzer

Es werden immer mehr Beregnungsanlagen für die Agrarwirtschaft benötigt. Ich denke daher auch, dass koordinierte Maßnahmen von Politik und Wirtschaft erforderlich sind, um bei Dürren die Verteilung des Wassers garantieren. Hier gibt es schon unterschiedliche Prioritäten.

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