Social Recruiting gegen Fachkräftemangel

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Der demographische Wandel schafft neue Herausforderungen in der Mitarbeitergewinnung. Dank Social Recruiting kann sie trotzdem gelingen.

Das Fundament jedes Unternehmens sind die Mitarbeiter – ohne sie ist Stillstand. Die Unternehmen sind bestrebt, Fachpersonal einzustellen und langfristig zu halten. Doch was tun, wenn trotz Stellenausschreibungen auf geläufigen Jobportalen und Zeitungsannoncen, die Bewerbungen ausbleiben? Gibt es überhaupt noch genug Arbeitnehmer?

Warum entsteht so ein starker Fachkräftemangel?

In der heutigen Zeit ist es nicht einfach, qualifiziertes Personal zu finden und vor allem einzustellen. Die Unternehmen reden von Personalnot und fehlenden Fachkräften. Diese Situation soll sich in den nächsten Jahren noch weiter dramatisieren. Laut einer Studie von dem Handelsblatt ist der demographische Wandel eines der Gründe für diese Entwicklung. Im Jahr 2025 werden nach einer neuen Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts, Prognose für die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft, 2,9 Millionen Fachkräfte am deutschen Arbeitsmarkt fehlen. Diese Lücke wird im Jahr 2031 auf 3,6 Millionen steigen. Grund dafür ist der kommende Babyboom der jetzigen Generation. Die Lücke an fehlenden Fachkräften kann nur durch Zuwanderer oder durch die Umstellung von Teil- auf Vollzeitkräfte geschlossen werden – trotzdem können Unternehmen etwas tun, um nicht selbst Opfer des Fachkräftemangels zu werden: Sie müssen eine attraktive und nachhaltige Arbeitgebermarke aufbauen.

Lösungen, um den Fachkräftemangel zu bezwingen

Die kommende demographische Lücke kann nicht verhindert oder geschlossen werden. Daher müssen Unternehmen handeln. Doch welche Lösungen können Unternehmen ergreifen, um sich dieser Situation anzupassen? Für jeden Arbeitsplatz gibt es den passenden Mitarbeiter, auch wenn er zurzeit nicht die gewünschte Stelle besetzt. Ihn finden und einzustellen, sollte das Ziel jeder Personalabteilung sein.

Der aktive und passive Arbeitnehmermarkt

Der Arbeitnehmermarkt teilt sich sowohl in aktive als auch in passive Kandidaten. Die aktiven Kandidaten beschäftigen sich effektiv mit der Arbeitssuche und besuchen Jobportale oder schauen Zeitungsannoncen durch. Diese Kandidaten sind derzeit entweder arbeitslos, wurden gekündigt oder sind extrem unzufrieden beim derzeitigem Arbeitgeber und auf der direkten Suche nach einer neuen Stelle.

Neben den aktiven Arbeitnehmerkandidaten gibt es noch die passiven Kandidaten: Dies sind bereits Beschäftigte, die von einem Arbeitgeberwechsel auf eine attraktivere Stelle nicht abgeneigt wären.

Aus diversen Studien lässt sich ableiten, dass circa 30-40% der Arbeitnehmer für ein attraktiveres Jobangebot offen sind. Und genau hier können Unternehmen handeln und den passiven Arbeitsmarkt angreifen.

Personalgewinnung durch Social Recruiting

Anstatt Anzeigen in der Zeitung oder in Stellenportalen zu veröffentlichen, setzen immer mehr Unternehmen auf Social Recruiting. Aber was ist überhaupt Social Recruiting und was kann man sich unter dem Begriff vorstellen?

Der Begriff „Social Recruiting“ ist eine Zusammensetzung von „Social Media“ und „Recruiting“. Im Grunde beschreibt Social Recruiting die Personalgewinnung über die sozialen Netzwerke wie Facebook, LinkedIn, Instagram & Co.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Durch Werbeanzeigen in Form von Foto, Video und Text kann der passive Arbeitsmarkt optimal bespielt werden. Unternehmen wirken modern und potentielle Kandidaten können auf einer emotionalen Ebene abgeholt und von Ihrem Unternehmen überzeugt werden. Werbeanzeigen auf Social-Media-Plattformen sind zudem günstiger und arbeiten durch Algorithmen und Targetingoptionen effizienter, als Zeitungen oder Stellenportale.

Die perfekte Social Recruiting Strategie – Gezielt Bewerber gewinnen

Um Ihnen einen direkten Mehrwert in diesem Blogartikel zu geben, erhalten Sie wertvolle Tipps für Ihre Recruiting-Prozesse an die Hand. Nach über 40 abgewickelten Recruiting-Projekten wissen wir genau, was funktioniert und was man lieber sein lassen sollte.

Die Präsentation Ihres Unternehmens

Ihre Unternehmenskultur

Was zeichnet Ihr Unternehmen aus? Zeigen Sie, welche Werte und Philosophie in Ihrem Unternehmen gelebt werden und erzählen Sie von Ihrer Vision. So können potenzielle Bewerber sich besser mit dem Unternehmen auseinandersetzen und identifizieren. Unsere Erfahrung zeigt, dass die Unternehmenskultur ausschlaggebend über eine Zu- oder Absage ist und noch vor den eigentlichen Benefits am wichtigsten ist.

Die Benefits

Benefits wie Zusatzleistungen, Firmenwagen, Rabatte oder Betriebssport sollten den Kandidaten aufgezeigt werden, damit Sie wissen, worauf Sie sich bei Ihrem zukünftigen Arbeitgeber freuen können.

Die Tätigkeiten

Stumpfe Auflistungen der Tätigkeiten macht jeder. Sie sollten sich lieber darauf fokussieren, die drei bis vier spannendsten Aufgaben zu präsentieren. In der Regel weiß ein Facharbeiter, was dieser zu tun hat. Außerdem können Sie die Tätigkeiten noch emotionaler gestalten, indem Sie erzählen, welchen Einfluss die einzelnen Tätigkeiten auf das Unternehmen, die Umwelt oder die Menschen haben.

Dazu ein kleines Beispiel:

Anstatt zu sagen: „Als Softwareentwickler entwickelst du bestehende Module in C# weiter“ kann man sagen: „Als Softwareentwickler entwickelst du bestehende Module weiter, die unsere Kunden lieben werden.“

Oder anstatt zu sagen: „Du installierst Heizungssysteme“ kann man super auf die Nachhaltigkeit abzielen und sagen: „Du machst die Welt ein Stück nachhaltiger, indem du moderne Heizungssysteme installierst.“

Die Authentizität

Zeigen Sie Ihren Betrieb und vor allem die echten Menschen dahinter, um möglichst nahe beim Kandidaten anzukommen. Dadurch kann sich der Bewerber viel besser mit dem Unternehmen identifizieren und wird auf einer emotionalen Ebene abgeholt. Nutzen Sie im besten Fall kein Stock-Footage, denn jeder Durchschnittsbürger sieht und merkt, dass die Bilder nicht authentisch sind.

Social Recruiting Kampagne

Die richtige Plattform

Die ausgearbeitete Recruiting-Anzeige sollte auf den für die Stelle passenden Social-Media-Kanal, geschaltet werden. Welcher Social-Media-Kanal sich dafür am besten eignet, hängt von der Stelle, der Position und dem gewünschten Kandidaten ab. Während auf Instagram und TikTok die jüngere Generation aktiv ist, sind auf LinkedIn und Xing eher die Kandidaten für Führungspositionen anzutreffen. Nicht zu vergessen ist Facebook, wo größtenteils ältere Kandidaten unterwegs sind.

Die Anzeige

Wie schon erwähnt zählt bei der Werbeanzeige die Authentizität: Nutzen Sie echte Fotos/Videos von Ihren Mitarbeitern oder sich selbst, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Wählen Sie eine passende Tonalität und sprechen Sie die Sprache Ihrer Zielgruppe. Während ein Arzt eher formal und sachlich spricht, möchte ein Handwerker eher locker und umgangssprachlich angesprochen werden.

Das Bewerbungsformular

Damit sich Kandidaten bewerben können, ist es zwingend notwendig, die Werbeanzeige mit einem geeigneten Bewerbungsformular zu verknüpfen. Wichtig ist zu wissen, dass Social Recruiting keine klassische Bewerbermethode ist. Daher sollte auf ein Bewerbungsanschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse zunächst keinen Wert gelegt werden. Diese können im späteren Bewerbungsverlauf nachgefordert werden.

Der Grund dafür ist einfach: die potentiellen Kandidaten verbringen ihre Freizeit auf den sozialen Netzwerken und haben die benötigten Dokumente nicht griffbereit. Diese Apps werden schnell und einfach in der Bahn, im Wartezimmer oder beim Anstehen an der Supermarktkasse genutzt. Daher muss das Verfahren schnell, unkompliziert und nutzerfreundlich gestaltet werden.

Die Candidate Experience

Die Candidate Experience (also die Wahrnehmung Ihres Unternehmens vom Erstkontakt bis zur Einstellung) kann durch kleine Details zu Ihren Gunsten verbessert werden. Früher konnten Unternehmen sich aus vielen Kandidaten den besten wählen, aber heute ist es genau andersrum.

Hat sich ein Kandidat ausreichend qualifiziert und ist interessant für Ihr Unternehmen? Dann sollten Sie den Kandidaten so schnell wie möglich telefonisch kontaktieren, um Ihr Interesse zu zeigen. Klären Sie im Telefonat die letzten Fragen und laden Sie den Kandidaten zu einem Kennenlerngespräch ein. Eine ruhige, lockere und gastfreundliche Atmosphäre ist besonders wichtig. Bieten Sie dem Kandidaten beispielsweise Wasser, Kaffee oder Kekse an und nehmen Sie sich Zeit für alle Fragen des Kandidaten.

Durch eine positive Candidate Experience wird sich der Kandidat in den meisten Fällen für Sie und nicht für Ihre Konkurrenz entscheiden. Deshalb sollten Sie auch diesen Punkt nicht außer Acht lassen.

Trauen Sie sich auf den Social Media Kanälen sichtbar zu werden

Auch wenn der Fachkräftemangel nicht zu verhindern ist, haben Sie als Unternehmer Chancen und Möglichkeiten, Personal zu gewinnen. Zögern Sie nicht, neue Wege einzuschlagen und sich mit den modernen Recruiting-Methoden auseinanderzusetzen. Denn Sie gewinnen dadurch nicht nur an Reichweite, sondern bauen sich auch eine attraktive Arbeitgebermarke auf, die Ihnen nachhaltig neue Bewerber zuspielt. Zeigen Sie die Attraktivität Ihres Unternehmens dort, wo sich potentielle Kandidaten aufhalten und überzeugen diese mit Einblicken in Ihr Unternehmen. Sie werden es nicht bereuen.

Die webalarm GmbH, eines unserer Niedersachsen.digital-Mitglieder, hat seit 2020 über 40 Recruitingprojekte umgesetzt und hilft mittelständischen Unternehmen dabei, Personal über die sozialen Netzwerke zu gewinnen.

Quellen: https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/prognos-studie-demografischer-wandel-deutschland-fehlen-bald-2-9-millionen-arbeitskraefte/24051454.html

https://www.vdi-nachrichten.com/karriere/arbeitsmarkt/jeder-vierte-beschaeftigte-denkt-ueber-jobwechsel-nach
https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Presse/imported/downloads/xcms_bst_dms_35961_35962_2.pdf

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