Die Mediendichte im Internet nimmt beständig zu, während sich die Nutzer immer stärker an hochauflösende audiovisuelle Inhalte gewöhnen. Wie man mittels Kompression einen ausgewogenen Mix aus benutzerfreundlichen Ladezeiten und Qualität erreicht, erklären wir hier.
Möchte man Studierenden, Partnern oder Kunden ermöglichen, dass sie zeitversetzt und in der eigenen Geschwindigkeit Audio- und Videoinhalte abrufen können, muss man diese aufzeichnen und veröffentlichen.
Schnell und einfach umzusetzen ist dies mit dem Computer oder Mobiltelefon. Hierbei ist meist der Nachteil, dass die verbauten Mikrofone und Kameras schnell an ihre Grenzen kommen und eine unbefriedigende Qualität liefern können. Eine schnelle Steigerung der Qualität von Audio- und Videoaufnahmen liefern externe Mikrofone, Audio Interfaces mit Mikrofonen oder die Aufnahme mit Systemkameras, DSLR-Kameras oder Action-Cams.
Neben dem Einsatz leistungsfähiger Hardware bietet die Verwendung von bestimmten Formaten die Möglichkeit, relativ einfach eine gute Qualität zu liefern. Die Qualität im Nachgang mit dem Format zu steigern ist nicht möglich, aber man kann weitere Qualitätseinbußen durch die Wahl eines kompressionsarmen Formats vermeiden. Eine verlustarme Veröffentlichung ist sowohl für Audio- wie auch Videodateien möglich. Im Folgenden stellen wir die gängigsten Audio- und Videoformate vor.
Was man über die Kompression von Audio- und Videodateien wissen sollte
Eine hohe Kompression verursacht in der Regel eine niedrige Qualität, benötigt dafür aber auch weniger Speicherplatz. Dennoch gibt es Formate, die im Verhältnis von Qualität und Größe ausgewogen sind und sich für die Onlineveröffentlichung besonders eignen. Eine Wiederherstellung der ursprünglichen Qualität ist bei den meisten Formaten und Kompressionen nicht mehr möglich, daher sollte man sich vorher für ein Vorgehen oder Format festgelegt haben. Am Besten entscheidet man sich für ein verlustfreies Format für die Aufnahme und komprimiert zum Ende der Bearbeitung, vor der Veröffentlichung, in das gewünschte Format.
Wie man die Dateigröße einer Aufnahme beeinflußen kann
Vereinfacht gesagt: Je mehr Bewegung, Frames also Information in der Datei enthalten ist und je länger das Videomaterial ist, umso größer ist die Datei. Ein Bild ohne Bewegung nur mit Ton, wie die Aufzeichnung einer Powerpointpräsentation, benötigt weniger Speicherplatz wie ein aufgezeichnetes Tutorial mit einer Person vor einem bewegten Hintergrund. Die Wahl einer geringeren Auflösung spart ebenfalls Speicherplatz. Ob man Videos in 4K bereitstellen möchte oder SD, also Standard Definition ausreicht kommt auf den Einsatzzweck an.
Das Bereitstellen einer Audiodatei ohne Video spart gegenüber einer Aufzeichnung mit Bild in geringer Auflösung nochmals Speicherplatz.
Speicherplatz und Downloadrate
Die Größe einer Audio- oder Videodatei beeinflusst maßgeblich folgende Punkte:
1. Wie sie sich bearbeiten lässt. Je besser die Qualität und je größer eine Datei, umso mehr Rechenleistung von Prozessor, Arbeitsspeicher und Grafikkarte wird benötigt.
2. Wie sie bereitgestellt werden kann. Manche Portale oder Server haben Uploadrestriktionen, was die Größe von Mediendateien betrifft.
3. Wie schnell sie sich up- und downloaden oder mobil streamen lässt. Nicht nur die Downloadgeschwindigkeit zählt. Vor allem der Upload kann bei großen Dateien sehr lange Zeit in Anspruch nehmen, da die Uploadgeschwindigkeit niedriger ist als die Downloadgeschwindigkeit.
Viele Audio- und Videonetzwerke wie iTunes oder Youtube optimieren die Dateien während des Uploadprozess. Wer seine Dateien nicht in den Netzwerken veröffentlichen möchte, der kann Anbieter wie beispielsweise Auphonic nutzen, die automatisiert die Qualität der Dateien optimieren.
Gängige Audio- und Videoformate und ihre Qualität
Das bekannte Audioformat MP3 ist besonders im Web und im Streamingbereich verbreitet und bietet bei hoher Kompression und geringem Speicherbedarf eine gute Qualität. Im Gegensatz hierzu ist das WAV Format unkomprimiert und bietet somit eine hohe Qualität bei gleichzeitig großen Datenmengen. Dieses Format wird hauptsächlich bei der Bearbeitung von Ausgangsmaterial genutzt. Ein Beispiel für gängige Videoformate ist WMV, welches durch hohe Kompression eine gute Qualität bei geringem Speicherbedarf bietet. Einen anderen Weg geht hier das MPEG-4 Format, welches im Vergleich die bessere Qualität aufweist, was jedoch zulasten kleiner Dateigrößen geht.
Wer mehr Informationen und weitere Formate benötigt, der findet bei NRWISION eine ausführliche Übersicht mit Erklärung zu Audio– und Videoformaten.
Der Beitrag wurde erstmals veröffentlicht auf MEZZANIN, dem Online-Magazin des Projektes „Digital Knowledge Transfer Model“ an der Leuphana Universität Lüneburg, gefördert vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und dem Land Niedersachsen.