Justizvollzugsanstalten haben die Pflicht sie zu verhindern: Suizide. Eine KI im Gefängnis kann Ihnen in Zukunft dabei helfen. Niedersachsen will die neue Technik in der Kamerabildauswertung erforschen.
Die Justizvollzugsanstalten des Landes und der Bundesrepublik stehen einem Problem gegenüber: Suizide. Alleine 2020 haben sich in Deutschen Gefängnissen 77 Menschen das Leben genommen (Quelle). Tendenz steigend. Da Videoüberwachung durch Menschen aber sehr teuer und zudem unsicher ist, könnte Künstliche Intelligenz hier bald Abhilfe schaffen.
Gefährliche Situationen werden erkannt
Die Fraktion aus CDU und SPD stellte hierzu im März einen Antrag für ein Pilotprojekt. Im Rahmen eines Modellaufbaus sollen Suizidversuche simuliert werden. Hier soll eine Zelle einer Haftanstalt nachgebaut werden, in welcher dann das Programm trainiert werden kann. So kann die KI lernen welche Situationen gefährlich sind und welche nicht. Im nächsten Schritt gleicht die neue Technik Live-Bilder mit dem gesammelten Wissen ab. Kommt es zu einem Versuch, gibt der Computer ein Alarmsignal aus, damit Vollzugsbeamte die Situation unter Kontrolle bringen können. Hinzu kommt, dass die KI auch andere kritische Situationen erlernen kann.
KI im Gefängnis verbessert Sicherheitslage
Beispielsweise wenn ein Häftling zu Boden sinkt oder in einen Konflikt mit einem anderen Häftling gerät. Auch das Übergeben von Betäubungsmitteln und verbotenen Gegenständen kann nach einer Lernphase vom Algorithmus erkannt und gemeldet werden. Dies würde maßgeblich zu einer Verbesserung der Sicherheitslage in Haftanstalten führen und die Vollzugsbeamten bei ihrer Arbeit entlasten.
Das Justizministerium Niedersachsen befürwortete den Antrag der Fraktion. Da eine absolute Überwachung mit der Würde der Gefangenen nicht in Einklang zu bringen ist, stehe das Justizministerium neuen Lösungsansätzen grundsätzlich offen gegenüber.
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Sie kennen jemanden der Suizidgedanken hat? Hilfe bietet die Telefonseelsorge: Anonyme Beratung erhält man rund um die Uhr unter den kostenlosen Nummern 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222. Auch eine Beratung über das Internet ist möglich: Hier klicken.